Der Watzmann ruft wieder ins Land und, wie jeder weiß, wen er einmal gerufen hat, den holt er sich auch. Hunderttausende Zuschauer sind diesem Ruf gefolgt seit Ambros, Tauchen und Prokopetz den Berg erstmals bezwungen haben. „Auffi oder nit auffi“? – das ist noch immer die Frage für den Buben, die ihn ebenso aufwühlt wie die Gailtalerin. Doch, wen es einmal gepackt hat, lässt es nicht mehr aus. Und so kommt es wie es kommen muss …
Die nicht ganz ernst gemeinte Handlung beschreibt das Schicksal eines Bergbauern, seines Sohnes, seiner Knechte und Mägde. Auf den Menschen lastet eine „unheimliche, nicht greifbare Furcht“ vor dem Berg. Der Berg lockt sie, ihn zu besteigen, es ist so „als ob er sie manchmal rufen würde“. Doch wer den Verlockungen erliegt, läuft Gefahr sein Leben zu verlieren, denn „der Berg, der kennt koa Einsehn nit“.
Auch der Sohn des Bauern, der „Bua“, vernimmt den Ruf. Zusätzlich trifft er die Gailtalerin, die ihm eindeutige Versprechungen macht für den Fall, dass er den Berg für sie bezwingen werde. Und so kommt es, dass der Sohn „auffi“ geht und dabei abstürzt.
Das Stück endet damit, dass der Vater einen Monat nach dem Unfall die Stimme seines toten Kindes hört, die ihn dazu bringt, ebenfalls den Watzmann zu besteigen.
Das Musical ist im Grunde eine Tragödie, doch die Truppe verkleidet das Drama allerdings in augenzwinkernde Texte und Spielszenen, gewürzt mit knochentrockenem Humor. Selten wird im deutschsprachigen Raum eine Todesballade so lauthals belacht wie Ambrosstrophen, wenn es heißt:
„Mit ganzer G‘walt, haut’s mein Buam in den Spalt.“
Im Original wird noch eine zusätzliche Handlung angehängt: Der Vater kehrt lebend vom Berg zurück und heiratet die Gailtalerin. An diesem Punkt haben wir uns vom Original etwas abgehoben. Der Vater stirbt auch und das Erbe um den Hof wird von den beiden umtriebigen Knechten angetreten. Zusammen verwandeln sie den Bauernhof mit Krediten in ein riesiges Skizentrum. Sie sind jetzt zwar frei vom Watzmann, doch dafür in den Fängen der Bank.
Die Darsteller sind ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, der sich im Kern durch ein gemeinsames Hobby kennen gelernt hat, den Fußball. Aber da Fußballer meist schlechte Musiker sind, konnte die Idee, den Watzmann aufzuführen, nie in die Tat umgesetzt werden. Bis wir eines Tages auf einen Fußballer getroffen sind, der sogar ein Instrument spielen konnte….. und auch noch so verrückt war, sich für den Watzmann zu begeistern. So hörte sich jeder in seinem Umfeld um, bis wir die gesamte Truppe (Schauspieler, Musiker, Tänzer, Bühenbauer, Maler, Techniker…25 Personen) zusammen hatten. Eduard Angeli, ein langjährig im Zweibrücker Exil lebender gebürtiger Österreicher, ist ein Glücksfall für die Truppe. Denn nicht nur sein Gitarrenspiel ist vorzüglich. Auch seine Intonation beim Gesang, die Stimmlage und nicht zuletzt der Dialekt lassen die Zuschauer schnell vergessen, dass sie eine Cover- Version des Originals erleben.
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